Helmbrechtser SPD will Öffentlichkeitsarbeit ausbauen

22. November 2018

Die Stadtratsfraktion der Helmbrechtser SPD hat einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, der sich mit den Themen "Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung" beschäftigt. Den Antragstext gibt es hier:

Antrag „Stelle für Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung“ der SPD-Fraktion

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Pöhlmann, lieber Stefan, sehr geehrte Damen und Herren,

die SPD-Fraktion stellt zum nächstmöglichen Termin des Stadtrates folgenden Antrag:

Antragstext „Stelle für Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung“:

Die SPD-Stadtratsfraktion beantragt, bei der Stadt Helmbrechts eine feste Planstelle in einem Umfang von 20 - 25 Wochenstunden zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu schaffen, die sich vor allem mit den Themenbereichen „Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung“ befasst. Die Stelle sollte mit einer/einem Kommunikations- und Medienexpert*in besetzt werden.

Als Aufgabenbereiche schlagen wir vor: - Übernahme der Funktion einer Pressestelle: Anfertigen von Presseartikeln zu Maßnahmen und Projekten der Stadt Helmbrechts und Pflege der Kontakte zu Pressevertreter*innen, Funk und Fernsehen - Einrichtung von Auftritten der Stadt Helmbrechts in social media und entsprechende Pflege dieser - Laufende Aktualisierung und Pflege der Homepage der Stadt Helmbrechts - Verknüpfung der Inhalte in unterschiedlichen Medien („cross-media“) - Konzeptionierung und Organisation von geeigneten Werbemitteln zu Projekten der Stadt Helmbrechts (Bsp. Broschüren, Bewerbung „Wohnen am Volkspark“, Bürgerstiftung) - Kontaktstelle für die unterschiedlichen Referate der Stadt Helmbrechts für Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit - Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung (z.B. Workshop am Kirchberg, „Alte Weberei“) - Durchführung eines regelmäßigen Unternehmerstammtisches - „Baustellen-Newsletter“: laufende Information der Anlieger z.B. bei Straßenbaumaßnahmen - Neu-Konzeptionierung der Bürgerversammlungen

Begründung: Die Stadt Helmbrechts hat in den letzten Jahren zahlreiche Projekte vorangetrieben, die das Stadtbild und das städtische Leben positiv beeinflussen. Diese tiefgreifenden Veränderungen sind wichtig, erfordern Geduld und viel Engagement zahlreicher Akteurinnen. Gerade die Projekte „Alte Weberei“, „Wohnen am Volkspark“, „Kirchbergsanierung“, aber auch die Innenstadtbelebung, der Neubau eines Kindergartens, zahlreiche soziokulturelle Veranstaltungen (Bsp. Kulturwelten, Kids‘ Day) sind hier beispielhaft zu nennen. Bei all diesen Projekten ist die Information und Beteiligung der Bürgerinnen, organisierten Zivilgesellschaft (z.B. in Vereinen), Gewerbetreibenden und Unternehmerinnen eine wichtige Aufgabe. Darüber hinaus gilt es, diese anspruchsvollen Projekte mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten. Diese hat ihre Zielrichtung sowohl nach „innen“ (also in Richtung der in der Stadt lebenden Bürgerinnen), als auch nach „außen“ (also in Richtung der Menschen in der Region und darüber hinaus). Neben der Verbreitung von Informationen, der Beteiligung der Menschen und der Bewerbung von Projekten, geht es dabei auch um die Förderung eines positiven Images der Stadt Helmbrechts. Professionelle Öffentlichkeitsarbeit und Marketing werden auch für Kommunen immer wichtiger um im Dickicht der Informationen und deren Verarbeitung bestehen zu können.

Deshalb haben wir bereits in den Haushaltsreden 2017 und 2018 auf weitere Werbemaßnahmen insbesondere beim „Wohnen am Volkspark“ hingewiesen und auch der Bürgermeister hat bereits Signale gesandt, dass mit der Änderung der Baurichtlinien und in Hinblick auf weitere Bauflächen in Helmbrechts umfassende Öffentlichkeitsarbeit nötig ist. Auch im Zuge der Neukonzeptionierung der Homepage haben Bürgermeister Pöhlmann und Geschäftsführer Seifert bereits darauf hingewiesen, dass diese zusätzlichen Aufgaben Ressourcen erfordern. Für den Workshop zur „Alten Weberei“ haben wir uns eingesetzt, ein ähnliches Format plant die Stadt nun auch am Kirchberg. Auch im Rechnungsprüfungsausschuss wurde das Thema bereits diskutiert. Allein: dazu braucht es auch Personal, Zeit und Budget. Es war nun also an der Zeit für diesen Antrag und für „Nägel mit Köpfen“.

Die Ausgangsbasis für eine Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Helmbrechts ist dabei sehr gut:

  • Bereits jetzt werden einzelne der oben benannten Aufgaben bereits wahrgenommen. So gehen aus dem Hauptamt und vom Bürgermeister Presseinformationen hervor, das Bauamt führt Informationsveranstaltungen zur Fassadensanierung und Workshops zur „Alten Weberei“ durch.
  • Vor rund zwei Jahren wurde das neue Konzept für ein „Corporate Design“ der Stadt Helmbrechts abgeschlossen, das in Zukunft Rahmenbedingungen für einen einheitlichen Auftritt vorgibt.
  • Im Rahmen dessen wurde eine neue Homepage aufgesetzt, die in Zukunft aber auch der laufenden Aktualisierung und Pflege bedarf.
  • Mit den „Kulturwelten“ hat die Stadt Helmbrechts als Partner des Textilmuseum viele Erfahrungen sammeln können mit imagefördernder und erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit.
  • Diese Ausgangspunkte sind als Chancen zu betrachten, den vorhandenen Bedarf konstruktiv decken zu können:
  • Eine Bündelung der bereits laufenden Maßnahmen führt zu einer Entlastung der bisher daran arbeitenden Mitarbeiter*innen in den unterschiedlichen Sachgebieten, die die dafür aufgewandte Arbeitszeit für die ihnen vordringlich angedachten Aufgaben einsetzen können.
  • Die Bündelung in einer Stelle „für Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung“ schafft einen zentralen Anlaufpunkt für die Sammlung von Informationen „von innen“ aus der Verwaltung und fungiert als Kontaktstelle für Medienvertreter*innen „nach außen“.
  • Die Stadt Helmbrechts erhält die Möglichkeit in den Bereichen des „Online-Marketings“ aktiver zu werden, was angesichts der Digitalisierung der Gesellschaft sicherlich förderlich ist.
  • Die Bewerbung von Projekten und Maßnahmen kann von zentraler Stelle aus einer Hand organisiert werden (Bsp. „Wohnen am Volkspark“).

Finanzierung: Natürlich ist eine solche Stelle nicht kostenfrei zubekommen, die Kosten dafür scheinen aber absolut gerechtfertigt. Bei einer möglichen Anstellung ab Oktober 2018 ist mit einer Belastung des städtischen Haushaltes in diesem Jahr von rund 10.000 Euro für Lohnkosten in drei Monaten sowie erste Büroausstattung zu rechnen. Diese Kosten können über das Produktkonto 111.204 / 501.200 zur Verfügung gestellt werden. Bei einer Anstellung zu einem späteren Zeitpunkt reduziert sich der Betrag entsprechend. Ab 2019 wird der Stellenplan entsprechend angepasst und ausreichend Mittel im bereits genannten Produktkonto eingeplant. Es wird von einem Kostenumfang von rund 30.000 Euro pro Jahr ausgegangen. Ein weiteres Budget für Werbemaßnahmen (Bsp. Design und Druck von Broschüren) in Höhe von bis zu 10.000 Euro sollte ebenfalls angedacht werden. Es besteht die Hoffnung, dass durch die freiwerdende Arbeitskraft an andere Stelle auch Synergieeffekte entstehen und dadurch z.B. durch weniger Outsourcing von Aufgaben etwas eingespart werden kann. Außerdem können damit auch andere Aufgaben schneller abgearbeitet werden, die aktuell wegen hoher Arbeitsbelastung vielleicht nicht mit höchster Priorität erledigt werden können.

Über eine Behandlung unseres Antrages in der nächstmöglichen Stadtratssitzung und die Zustimmung der werten Kolleginnen und Kollegen würden wir uns freuen.

Vielen Dank und viele Grüße

gez. Pascal Bächer Vorsitzender SPD-Stadtratsfraktion

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